Udo' s Reisebericht

 

SCHWEDEN 2013

Angelurlaub im Schärengebiet nördlich von Västervik -

ein Rendezvous mit kämpferischen Hechtdamen und kapitalen Stachelrittern in der Heimat von Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga

 

Rote Holzhäuschen mit weißen Fensterläden, leuchtende Wiesen mit Blumen übersäht, der Duft von Nadelwälder und Moos der über die seenreichen Regionen weht, diese Attribute spiegeln die skandinavische Bilderbuch-Idylle in der Region Smaland aus den Lausbubengeschichten von Michel aus Lönneberga und den Abenteuererzählungen von Pippi Langstrumpf, sowie den Kindern aus Bullberü wider.

Dank Astrid Lindgrens Romanfiguren, deren Geschichten wir bereits als Kinder aufmerksam lauschten, verkörpert die Region Smaland auch noch heute wahre Urlaubsträume. Einen Traum vom sonnigen Skandinavien, von Abenteuer-Ferien im kleinen roten Häuschen am Ufer auf einer kleinen Insel an einem fischreichen See, das Angelboot direkt vor der Nase an einem kräftigen Kieferstamm vertäut.

Smaland ist Südschwedens größte Provinz und hier gibt es tatsächlich Wasser im Überfluss. Etwa 5000 Seen und viele tausend Inseln und Inselchen, der sogenannte Schärengarten vor der Küste Smaland sind ein Paradies für Wassersportler und Angler, die die Stille und Natur, sowie den grandiosen Fischreichtum Schwedens genießen und erleben wollen.

Wer an Schweden denkt, dem kommen wohl neben den bereits erwähnten Romanfiguren von Astrid Lindgren unmittelbar IKEA und Elche in den Sinn. Schweden steht dank den Popgruppen ABBA , Europe und Roxette auch für zeitlose und erfolgreiche Pop- und Rockmusik. Nicht zu vergessen die oft mystischen und spannenden Kriminalfilme mit den Erfolgskommissaren Kurt Wallander, Frank Wagner und Martin Beck.

Um Schweden als Urlaubsziel zu entdecken, da heißt es aber oftmals einige Vorurteile abzubauen. Schweden ist beispielsweise nicht teurer als die Niederlande und in Schweden ist es auch nicht kalt; jedenfalls nicht im Sommer! Dank der langen Tage und des spezifischen Klimas gibt es im Sommer sogar auffallend viele Sonnenstunden und relativ wenig Regentage.

Unser Urlaubsziel, die „Lucky Fish Stugors“ liegen im weltberühmten Schärengarten von Västervik, etwa sechs Kilometer nördlich der kleinen Ortschaft Loftahammar in der Bucht von Uddavik.

Loftahammar zählt mit seinen 800 Einwohnern zur Västervik Kommune. Im Sommer blüht Loftahammar auf und biete seinen zahlreichen Besuchern ein breites Angebot an Aktivitäten an. Bootsausfüge in die Schären, ein 9-Loch Golfplatz mit allem was dazu gehört, angeln, baden, wandern usw. Ein unvergessliches Erlebnis ist es mit einem Boot zum Picknick in die Schären zu fahren, an eine kleine Insel anlegen und einfach die Ruhe genießen.

In Loftahammar wird frischer und geräucherter Fisch von lokalen Fischern, frisches Brot aus eigener Bäckerei, leckere Mahlzeiten in den Restaurants und heimische Kunsthandwerk angeboten. Ein gut sortierter Supermarkt hat im Sommer von 8 bis 20 Uhr geöffnet.

Frühling und Herbst wird es hier eher ruhig. Die Einheimischen gehen Ihrer Arbeit nach und der Tourismus besteht hauptsächlich nur noch aus Sportangler von ganz Europa die hauptsächlich auf der Jagd nach den großen „Schärenkrokodilen“, wie die gut ab wachsenden Hechte hier bezeichnet werden, sich  begeben.

Die Anreise

Mit dem Kleinbus führte unsere Reise zum Fährterminal von Travemünde, nahe der Hansestadt Lübeck. In einer neunstündigen Übernachtfahrt mit dem Fährschiff „Finnclipper“ der Reederei Finnlines starteten wir ausgeruht am frühen Samstagmorgen von Malmö aus zu unserem Schwedenabenteuer. Malmö ist neben der Hauptstadt Stockholm und Göteborg Schwedens drittgrößte Metropole.

In der Altstadt Malmös sind viele Fachwerkhäuser erhalten, bekannt ist vor allem der Lilla Torg (kleiner Markt), der 1591 entstand. Im August 2005 wurde dort mit dem Turning Torso ein neues Kennzeichen der aufstrebenden Stadt eingeweiht – mit 190 Metern Höhe das höchste Gebäude in Nordeuropa. Seine Besonderheit ist die zur Spitze hin um 90 Grad gewandelte Fassade.

Von Malmö aus sind es über die Städtchen Ljungby und Växjö noch etwa 450 Kilometer Autofahrt. Doch keine Angst, die Verkehrsdichte ist bei weitem nicht so hoch wie in Deutschland und man packt die Strecke normalerweise stressfrei in etwa sechs Stunden.

Unser Feriendomizil – die Lucky Fish Ferienhäuser

Susanne, Thomas und Hund Paddy heißen unsere Gastgeber für die nächsten acht Tage. Der sogenannte „Schwedenvirus“ hatte die beiden bereits im Jahre 2006 „befallen“. Über einen Umweg verschlug es sie im Jahre 2011 an die Bucht von Uddavik an den schwedischen Schärengartern nördlich von Loftahammar. Die herrliche und abwechslungsreiche Landschaft im Schärengarten mit ihrer vielfältigen und faszinierenden Natur und Tierwelt genießen die beiden freundlichen und stets hilfsbereiten Auswanderer jeden Tag auf´s Neue. Neben der Vermietung von komfortablen, bestens ausgestatteten Ferienhäusern bieten Susanne und Thomas perfekt motorisierte Angelboote samt notwendigem Zubehör an. Fahrräder, Kanadier, Kaja und Ruderboot können ebenfalls auf Wunsch gemietet werden.  Thomas bietet für Anglerneulinge Thomas sogar einen Schnupperkurs an. Der selbst gefangene Fisch kann dann gleich am Abend auf dem Grill landen. Ein großer Vorteil liegt weiterhin darin, dass die beiden Gastgeber ganzjährig vor Ort anwesend sind. Verständigungsprobleme treten also niemals auf. 

Das Angelrevier – der schwedische Schärengarten

Willkommen im besten Hechtrevier der Welt! Diese Aussage hört man oft, wenn die Rede vom Schärengarten an der schwedischen Ostküste ist.

Jährlich kommen viele Angler aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, den Niederlanden und vielen anderen Länder hierher an die schwedische Ostküste, um in den Schären im Frühjahr von April bis  Juni und im Spätsommer von  September bis Oktober diesen Räuber aufzuspüren und zu fangen. Hechte in der Größe um die 70 - 100 Zentimeter Länge sind die Regel, oftmals gehen auch wahre Prachtexemplare von 120 Zentimeter Länge ans Band.

Neben mehreren Hechten mit Längen von 90 bis 97 Zentimetern hatten wir in unserem Angelurlaub das große Glück einen wahrscheinlich in der Anglerwelt noch begehrteren Fisch aufzuspüren.

Der Traum vom kapitalen Zander

Am meisten konnte ich mich persönlich über zwei wahre Traumzander von 82 und 85 cm Zentimeter Länge mit Gewichten bis zu 4,6 Kilogramm freuen. Die bisher größten in meinen bereits über 30jährigen „Anglerleben“.

Der dritte Räuber im Bunde, der Barsch ist recht häufig mit den verschiedensten Kunstködern zu überlisten. Bei Anglerfreund Jan landete ein 48 Zentimeter langes Prachtexemplar sicher in den Maschen des Keschers.

Übrigens durften sich alle gefangenen Fische, mit Ausnahme von vier mittelprächtigen Barschen und dem Rekordzander  - der mit seinem stolzen 4,6 Kilogramm Gewicht uns sechs Angler aus Unterfranken ein vorzügliches Abendessen auf der Terrasse bot, nach der gern gesehenen Devise „Catch&Release“ über ein schonendes Zurücksetzen in ihr Lebensraum erfreuen.

Möge die Vernunft bei allen Anglern siegen und uns deshalb dieses Angelparadies an der schwedischen Ostseeküste noch lange erhalten bleiben. Die strengen Regulierungen hinsichtlich der Fischentnahme sind sicherlich ein erfolgversprechendes Kriterium für ein auf Jahre gesehenes kräftiges „Petri Heil“ im schwedischen Schärengarten.

FAZIT:

Nach 23 durchgeführten Angelreisen weltweit erlaube ich mir hier eine objektive Bewertung zum Reiseziel „Lucky Fish“ abgeben zu können.

·       Moderne, bestens ausgestattete Ferienhäuser, welche für Familien und Angler keinerlei Wünsche offen lassen

 

·       Die Angelboote sind bestens geeignet für die Fischerei in den Schären (Hier sind 15 PS starke Außenborder im Einsatz, es lassen sich damit auch längere Strecken problemlos bewältigen)

 

·       Angelboote sind im sauberen Zustand und man sieht auf den ersten Blick die gute Wartung der Motoren (hatten wir auf anderen Reisen schon anders erlebt)

 

·       Die schwedischen Schären sind ein Angelrevier der Extraklasse, aber Vorsicht: Auch hier springen die Fische nicht alleine ins Boot!! Tagesfänge von 20 Hechten sind bei stabiler Wetterlage durch aus machbar, aber oftmals sind die Beißzeiten recht kurz und es kann auch vorkommen einige Stunden überhaupt keinen Biss zu bekommen

MEINUNG aller sechs Reiseteilnehmer: WIR KOMMEN WIEDER  

Fünf Sterne für alle möglichen Bewertungskriterien

Udo & Friends aus Unterfranken

Juni 2013